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Re: Große Halle
von DanielHomesworth am 06.09.2014 22:30Nach zwei Monaten wieder einmal am Lehrertisch von Hogwarts zu sitzen, empfand ich als unheimlich schönes Gefühl. Auch das, das ich hatte, wenn ich daran dachte, was ich heute verkünden würde, war ganz eindeutig gut - nach wie vor stand ich vollständig hinter Isobels und meinen politischen Beschlüssen. Obwohl ich die Schule grundsätzlich so mochte wie sie war, war ich Veränderungen ganz und gar nicht unaufgeschlossen und diese versprachen wirklich positive Effekte. Ja, ich war gespannt und bereit, mich positiv überraschen zu lassen, was das neue Schuljahr bringen würde. Als die Schüler hereinströmten, lächelte ich wie immer freundlich in die Runde und warteten mit den anderen Lehrern und dem/der Schulleiter/in, bis sie alle saßen.
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 06.09.2014 04:00(OMG, ich war in den letzten Tagen echt der festen Überzeugung, Daniel sei muggelstämmig Das kommt wohl davon, wenn man die RPGs in die tiefste Nacht verbannt :'D)
Es war nun das xte Mal an diesem Abend, dass ich so etwas dachte, doch Isobel war einfach bewundernswert. Obwohl sie es überall, wo sie war, an die Spitze geschafft hatte, war sie auf dem Boden geblieben, verhielt sich bescheiden und betonte nicht ununterbrochen ihre zahlreichen Vorzüge, zu denen ganz eindeutig auch ihr Lachen zählte. Es war ebenso erheiternd und inspirierend wie sich sie als kleines Mädchen vorzustellen, voller Lerndrang. Mein Lächeln vertiefte sich noch etwas mehr, als sie davon erzählte, und ich meinte freundlich: "Anscheinend im Gegensatz zu mir warst du aber anscheinend intelligent genug, um dich auf den Lehrer einzustellen."
Ich musste einen Moment überlegen, bevor ich darauf kam, was sie zu dieser Annahme gebracht haben könnte. Dann machte es klick und ich erwiderte immer noch lächelnd: "Nein, ich bin halbblütig - in meiner Familie gibt es eine Menge Muggel, aber sowohl meine Mutter als auch mein Vater besuchten Hogwarts." Dann machte ich mich an eine Erklärung: "Aber eben deshalb wusste ich auch, dass ich vor meiner Einschulung in Hogwarts nicht selbst zaubern durfte, und es war trotzdem wie eine neue Welt, die mir auf einmal offen stand."
Eigentlich wollte ich noch wissen, wie es um sie stand - über ihre Eltern hatten wir bis jetzt nie gesprochen, nur über diese ominöse Adoptivschwester, und ich glaubte nicht, dass ich ihr mit einer solchen Frage zu nahe rücken würde. Dennoch saßen wir nun beide vor leeren Tellern und somit musste ich mich leider erst einmal den geltenden Regeln der Höflichkeit zuwenden - nachdem sie ein Dessert wie erwartet abgeschlagen, ich bezahlt hatte und wir aufgestanden waren, standen wir nun vor dem Restaurant und mussten uns wohl oder übel voneinander verabschieden. Nach dem ersten Date war es wohl leider nicht angebracht, nach dem förmlichen Teil zu einem von beiden nach Hause zu gehen, doch etwas anderes war sicher erlaubt. Nachdem wir uns also gegenseitig versichert hatten, dass es ein schöner Abend mit dem jeweils anderen gewesen war, sagte ich: "Es freut mich, dass es dir gefallen hat. Meinst du, wir könnten so etwas ähnliches vielleicht noch einmal machen?"
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 06.09.2014 02:46(Pffft, du kennst doch meine geographischen Kenntnisse xD Und in der dritten Klasse waren sie noch inexistenter als jetzt xD Und nein, das wusste ich natürlich nicht :o xDD)
Natürlich wäre ich nicht so blöd gewesen, hinsichtlich ihrer Familie nachzuhaken, denn mittlerweile kannte ich sie immerhin so gut, dass ich wusste, dass ihr das eventuell unangenehm sein könnte und heute wollte ich sie alles andere als in Verlegenheit bringen, obwohl ich natürlich wirklich neugierig war, doch ich konnte und musste mich noch ein wenig gedulden, das wusste ich. Somit wäre es kein Problem gewesen, wenn wir über meine Familie gesprochen hätten.
Ich war wirklich froh darum, als wir zum Du wechselten, denn es war ein weiteres Zeichen dafür, dass wir bis auf Weiteres die berufliche Beziehung auf Eis gelegt und eine Private daraus gemacht hatten. Natürlich konnte keiner wissen, was die Zukunft brachte, und im schlimmsten Fall waren wir sogar zu erneuten Verhandlungen gezwungen - nicht, dass ich diesen prinzipiell aus dem Weg gehen wollte, aber so lange dieses Gebilde zwischen uns noch so brüchig war, wollte ich nichts riskieren -, aber die Gegenwart sah glücklicherweise anders aus.
Während wir aßen, begannen wir über unsere Schulzeit zu sprechen, insbesondere über Zaubertränke*, da Isobel wissen wollte, ob ich in diesem Fach auch Professor Featherstone gehabt habe. "Allerdings", antwortete ich ihr ehrlich. "nur leider muss ich gestehen, dass wir uns nicht besonders mochten - was wohl zugegebenermaßen meine Schuld war", erzählte ich wieder mit einem leichten Grinsen. Das alles war längst vorbei und ich fand nicht, dass man es als Leiche im Keller oder Ähnliches bezeichnen könnte. Außerdem war ich rückblickend dem Professor auch nicht übertrieben wohlwollend eingestellt, denn dieser hatte sich viel zu sehr an den Besten orientiert. Dennoch war er alles in allem nicht schlecht gewesen, wie ich inzwischen zugeben musste, er hatte sehr gut erklärt. "In meinem ersten Jahr war ich nämlich ein wenig übereifrig, was die Zauberei anging - es war alles so neu und faszinierend für mich. Also habe ich mich mit den Rezepten, die er uns gab, nicht zufrieden gegeben, ich wollte sie immer verbessern", gab ich über mich selbst schmunzelnd zu. "Und was für ein Verhältnis hattest du zu ihm?", fragte ich lächelnd, in der Erwartung, etwas ganz anderes zu hören. Isobel war sicher schon immer so beherrscht gewesen, dass niemals ein Lehrer auf die Idee gekommen wäre zu sagen, sie tanze ihm auf der Nase herum.
*Das war sein Fach - Verwandlung hat(te) Raquel ;)
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 05.09.2014 03:47(*Kopf schüttel* Und somit Daniel als dumm darstellen... verzeih mir, dass ich das jetzt ignorieren werde :p xDD Wobei ich ja immer dachte, es sei in Bulgarien, wegen Viktor Krum :'D :'D :'D)
Diese Reihenfolge aus Schmunzeln-Grinsen-Grinsen war irgendwie rührend mitzuerleben. Wir steckten uns beide einfach gegenseitig immer wieder an, ein wunderschönes, warmes Gefühl, welches sich immer mehr in mir ausbreitete, wurde dadurch hervorgerufen. Es ließ mich wieder einmal spüren, dass da etwas zwischen uns war, etwas ganz Deutliches, Positives. Nein, ich fühlte mich deshalb bestimmt nicht dämlich und auch nicht, weil ein Schwall zärtlicher Gefühle für sie in mir hochkam, als ich sie so amüsiert war. Am liebsten hätte ich sie jetzt ihre Hand genommen, doch was eine andere Frau vielleicht gern gesehen hätte, würde Mrs Rosefield vielleicht verunsichern und das war das Letzte, das ich wollte. Somit beließ ich es dabei, bloß an ihren schönen Lippen zu hängen.
Natürlich war mir klar, dass sie häufig beruflich in andere Länder reisen musste, doch obwohl es natürlich eine nette Geste war, sich in deren Sprache zu unterhalten, war Englisch doch die Weltsprache und ich hatte angenommen, dass aller internationaler Verkehr dieser Art auch auf Englisch stattfand. Ob das richtig war, war natürlich wieder eine andere Frage, das wollte ich gar nicht bestreiten.
Auch jetzt hörte ich ihr wieder aufmerksam zu. Nach wie vor war ich trotzdem beeindruckt von ihren Russischkenntnissen, denn ich wusste nicht, ob ich es wagen würde, ohne Grundkenntnisse in dessen Sprache für ein Jahr in ein anderes Land zu reisen. Großbritannien war doch sehr schön, fand ich, ohne andere Meinungen boykottieren zu wollen, natürlich.
Selbstverständlich war mir klar, dass der Zusammenhang recht offensichtlich war, doch es war sicher besser, wenn sie sich das selbst zusammenreimte als wenn ich es ihr auf die Nase band. Angesichts ihrer Frage lächelte ich also und antwortete: "Ja, das ist fast schon eine Art Tradition bei uns - ich glaube, es gibt niemanden, der die Sprache nicht beherrscht", meinte ich einen Moment lang ehrlich nachdenklich. Natürlich hegte ich nicht die Absicht, Mrs Rosefield Fakten über meine Herkunft und meine Verwandten zu verschweigen.
Kurz, nachdem ich meinen letzten Satz gesagt hatte, kam der Kellner wieder an den Tisch und fragte zuerst Isobel, dann mich nach unserer Bestellung, die wir sogleich aufgaben.
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 05.09.2014 03:02Ich deutete Mrs Rosefields Schmunzeln völlig richtig und musste einfach schon wieder etwas grinsen. Dass sie sich aus Sport nichts machte, hatte ich mir beinahe denken können. Zumindest war ich mir absolut sicher gewesen, dass sie definitiv lieber ihren Buchvorlieben fröhnte und wenn diese schon durch ihre Lebensumstände zu kurz kamen, war es klar, dass sie sich nicht auch noch mit etwas aufhielt, dass aus ihrer Sicht uninteressant war.
Okay, Alte Runen lesen zu können war nicht wirklich etwas Außergewöhnliches und ich hätte in Mrs Rosefield auch mehr den Typ Hogwartsschülerin erwartet, der Alte Runen und Arithmantik und noch ein weiteres Fach wählte, wenn sie nicht gar einen Zeitumkehrer bekommen hatte, um alle Wahlfächer belegen zu können. Doch Russisch und Spanisch... alle Achtung, das war schon beträchtlich. Ich bewunderte sie dafür, dass sie mit all den Vokabeln nicht durcheinander kam. "Wahnsinn", erwiderte ich also erneut beeindruckt. "Und diese beiden Sprachen hat Ihnen ebenfalls Ihr Vater näher gebracht?" Es war eindeutig wie eine Frage betont.
"Na ja, von sprechen kann man bei Latein und Alten Runen wohl kaum sprechen, oder?", beantwortete ich ihre Frage humorvoll, denn der Wortwiederholung war ich mir durchaus bewusst. Ebenfalls allerdings des Risikos, die Sache mit der lateinischen Sprache erneut mit der Religion zu begründen, weshalb ich es unterließ.
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 05.09.2014 02:24Ich liebte meine Eltern, aber in diesem Fall könnten tatsächlich auch sie ein Problem darstellen. Denn es war nun einmal leider so, dass sie grundsätzlich zwei wunderbare, ehrenwerte Menschen waren, die allerdings teilweise wirklich ziemlich veraltete Ansichten hatten. Somit war ich mir ziemlich sicher, dass es ihnen nicht gefallen würde, dass Mrs Rosefield als Frau ein so auf Karriere und Beruf ausgerichtetes Leben hatte. Ihrer Meinung nach hatten Frauen den Haushalt zu führen, und ihre Vorstellung von einem Exemplar für mich war garantiert ungefähr das Gegenteil von einer professionellen, zierlichen Atheistin, wie Mrs Rosefield eine war. Sollte ich also jemals das Privileg bekommen, sie ihnen als meine Freundin vorzustellen, könnte das unangenehm werden.
Daran dachte ich momentan jedoch nicht, sondern eher, wie auch Mrs Rosefield, an ihre Familie. Es wäre wunderbar, sie eines Tages kennenlernen zu dürfen, auch, wenn ich gewappnet war für etwas, das nicht so rustikal und eben dadurch häufig wunderschön war wie meine Verwandten. Immerhin hatte sie sehr verschlossen reagiert, als ich sie damals in den Drei Besen gefragt hatte, ob sie Geschwister habe. Dennoch war das für mich kein Grund, mich vor einem Kennenlernen zu drücken. Ich half immer gerne und hasste es, hilflos zu sein, und eben in diesen Zustand versetzte mich die Unwissenheit. Schon allein deshalb wünschte ich, sie möge mir eines nicht allzu fernen Tages genug vertrauen um mit mir darüber zu reden.
Ich erwiderte lächelnd ihren Trinkspruch und erhob ebenfalls mein Glas. Als sie kurz darauf das Thema wechselte, war ich fast ein bisschen enttäuscht - über ihre Literatur- und Sprachkenntnisse hätte ich mich durchaus noch ein wenig länger unterhalten können. Hoffentlich würden wir dazu ein andermal noch mehr Gelegenheit haben - immerhin hatte es sich allein für die Formulierung der Frage durchaus gelohnt, das Thema zu wechseln. Ich musste darüber erneut leicht grinsen, bevor ich antworte: "Ich bin zum Beispiel sehr gerne an der frischen Luft - alleine oder mit anderen zusammen. Letzteres prinzipiell aber lieber", meinte ich lächelnd. "Und ich sehe mir auch gerne mal ein Fußball- oder Quidditchspiel an", gab ich zu. Die Frage nach ihrer Freizeit erübrigte sich wohl leider, in dem Versuch, rücksichtsvoll zu sein, stellte ich sie nicht. Stattdessen hakte ich zu dem Thema von vorhin noch ein wenig nach - ich wollte sie nicht zutexten, weshalb ich es für klüger hielt, sie wieder etwas zu fragen. "Aber sagen Sie, sorechen Sie noch weitere Fremdsprachen?"
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 04.09.2014 15:05(Solange Isobel eines fernen Tages auch so denkt... xDD)
Grundsätzlich war ich, wenn es um Fremdsprachen ging, ja derselben Meinung wie Mrs Rosefield, was sich wohl auch dadurch zeigte, dass ich damals in der Schule als Wahlfach Alte Runen gewählt hatte. Doch dabei handelte es sich wenn schon ebenfalls um eine tote Sprache, eher jedoch bloß um eine tote Art zu schreiben. Immerhin gab es für die Runenschrift keine eigene Grammatik oder Hintergrundinformationen, das alles gehörte zu den jeweiligen Kulturen, in denen sie verwendet worden war. Jedenfalls hatte ich dennoch nie eine lebendige Fremdsprache erlernt, ohne das es einen wirklichen Grund dafür gab. Klar, mein Leben war recht erfüllt und schrie meist nicht gerade nach einer Möglichkeit zur Beschäftigung, die so umfangreich war, aber ich konnte auch nicht behaupten, ich litte unter Zeitmangel. Selbst in meiner Studienzeit, wo ich wirklich genügend andere Lerninhalte in meinen Kopf hatte pauken müssen, hätte ich Zeit dafür finden können. Vielleicht musste ich dieses Versäumnis tatsächlich einmal aufholen, immerhin lernte ich noch immer schnell und Bildung jeglicher Art konnte niemals schaden, diese Überzeugung gehörte sogar zu meinen Prinzipien.
Obwohl ich von ihr nichts anderes als Bescheidenheit erwartet hätte und das auch zu den Regeln der Höflichkeit gehörte, bezweifelte ich, dass es tatsächlich so einfach war. Obwohl ich, wie gesagt, schnell lernte, hatte ich Latein und die Runen immer recht schwer gefunden, was mich natürlich nicht davon abhielt, trotzdem solide Grundkenntnisse in beiden Disziplinen zu erlangen. Dennoch konnte ich mir nicht vorstellen, dass lebendige Sprachen so viel leichter waren. Während ich oberflächlich darüber nachdachte, hörte ich Mrs Rosefield weiterhin zu und wurde noch aufmerksamer als ohnehin schon, als sie das Wort 'Vater' in den Mund nahm. Immerhin hatte ich sie bisher noch nie ungefragt über ein Familienmitglied sprechen hören, seien die Informationen darüber auch noch so allgemein. "Da hatte ihr Vater natürlich recht", meinte ich, um noch einmal meine hochachtende Zustimmung und vor allem mein Interesse an dem zu zeigen, was sie sagte.
Als sie meinte, das habe sie mir nicht zugetraut, lächelte ich erneut, genauso warm wie gerade eben. Auf diese Reaktion war ich schon bei vielen Mitgliedern der magischen Gesellschaft gestoßen und fand es nicht verwerflich - immerhin war Unwissenheit ohne eigene Schuld daran keine Schande, und ein Resultat genau dessen waren solche Worte. In der Zaubererwelt war das Thema Theologie eben alles andere als weit verbreitet, und somit empfanden viele es als etwas Seltsames, Verrücktes, das sich nicht mit Logik oder Eigenständigkeit vereinbaren ließ - Unwissenheitsfehler Nummer zwei, denn religiös zu sein hieß ausdrücklich nicht, blind einem Gott zu vertrauen und sich dem Schicksal zu überlassen. Es war viel mehr mit einem bestimmten Verhalten verbunden, und mit einer schier unerschöpflichen Quelle der Hilfe, des Verständnises und der Liebe.
Dass sie den Kellner noch einmal vertröstete, fand ich sehr süß, denn das hieß, dass sie so in unser Gespräch vertieft gewesen war, dass sie gar nicht an die Speisekarte gedacht hatte - wie ich ja auch nicht, aber ich kannte sie schließlich, was mir nun einen Vorteil verschaffte. Einen Moment lang überlegte ich, was ich guten Gewissens empfehlen konnte und ihr außerdem auch schmecken könnte. "Das Gemüserisotto hier ist sehr gut", meinte ich schließlich.
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 04.09.2014 04:08(Das Schlimme ist ja: Ich auch :'D Scheiße aber auch... dabei hieß es doch mal, der Ältere muss dem Jüngeren das Du anbieten? :p :'D)
Natürlich erwartete ich nicht von ihr, dass sie auf alles eine Antwort fand, da das einfach schwer war, wenn man sich für das momentane Gesprächsthema nicht wirklich interessierte. Was ja nicht schlimm war, man musste nicht alles gemeinsam haben. Eine Beziehung musste ja nicht das untrennbare Kleben zweier Personen aneinander bedeuten, auch Freiraum war wichtig, und den gaben unter anderem solche kleinen Unterschiede.
Ich musste natürlich nicht nachfragen, warum sie sich in letzter Zeit auf die Zeitungen beschränken musste - Zeitmangel, nahm ich doch stark an. Erneut spürte ich einen Stich des Mitgefühls, doch vor allem war ich wieder einmal beeindruckt davon, wie hoch gebildet sie war. Nicht nur, dass sie Gefallen an den Klassikern fand, wobei es sich ja häufig um hochintellektuelle Werke handelte, sondern dass sie auf Englisch und Französisch las. Ich selbst hatte nämlich nie die Gelegenheit dazu gehabt, eine andere Fremdsprache als Latein - die Kirchensprache, weshalb sie für meine Eltern zur Allgemeinbildung gehörte - zu erlernen und bewunderte daher alle, die zwei oder mehr Sprachen mehr oder weniger fließend sprachen. Und das musste bei Mrs Rosefield der Fall sein, wenn sie anspruchsvolle, französische Bücher lesen und verstehen konnte. Bevor ich antwortete, zögerte ich also nicht, ihr das mitzuteilen: "Französische Klassiker? Da genießen Sie meine volle Bewunderung. Wo haben Sie denn die Sprache gelernt?" Unter anderem würde mich noch interessieren, ob sie noch andere Fremdsprachen beherrschte, doch ich wollte sie nicht bedrängen und erst einmal auf ihre Frage antworten.
"Um ehrlich zu sein, beschäftige ich mich gerne mit theologischen Werken - meine Mutter war eine der ersten Muggelstämmigen, die wirklich an ihren Gott geglaubt haben. Man könnte also sagen, ich habe ein angeborenes Interesse an allen Bibelinterpretationen dieser Art." Ich lächelte, um die ernsten Worte ein bisschen aufzulockern. Ich war ehrlich, was das betraf, aber ich war kein Missionar. Und ich wollte nicht, dass sie dachte, ich wollte sie von etwas überzeugen, woran sie nicht glaubte. Und ich hoffte wirklich, dass das auch so rüberkam, denn ich befürchtete, dass das ein heikles Thema sein könnte.
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 04.09.2014 03:34(Jaaa, und in der Zwischenzeit müssen sie mal zum Du übergehen - nicht dass irgendwann noch kommt "Ich liebe Sie. Wollen Sie mich heiraten?" xDDD)
Ich beobachtete sie die ganze Zeit leicht aus dem Augenwinkel - nicht so, dass sie sich belästigt fühlen könnte natürlich - und registrierte zufrieden, dass sie immer entspannter aussah, bevor ich ihrem Beispiel bei der Bestellung einfach folgte. Dann wandte ich mich wieder voll und ganz Mrs Rosefield zu.
"Um auf Ihre vorherige Frage zurückzukommen - ich esse das meiste gerne, was aus dem Meer kommt." Das stimmte bei mir schon seit Ewigkeiten und lag vielleicht daran, dass es in meinem Elternhaus schon immer viel Fisch gegeben hatte, besonders freitags hatte meine Mutter immer darauf verzichtet, Fleisch zuzubereiten. Wie man vielleicht daran sehen konnte, dass meine Mutter es war, die kochte, waren meine Eltern ein bisschen konservativ, was aber nicht meiner gesellschaftlichen Orientierung entsprach. Ich ließ die beiden gewähren, denn ich konnte sowieso nichts daran ändern, aber ich hatte immer ein offenes Ohr für modernere Konzepte gehabt. So war ich zum Beispiel auch, leider im Gegensatz zu meiner Familie, gegen die Diskriminierung Homosexueller.
Da ich das Thema für abgeschlossen hielt, tastete ich mich an das nächste heran - das erste, das ich mir im Vorraus zurecht gelegt hatte, denn ich hatte darüber nachgedacht, worüber wir sprechen könnten. "Wie steht es eigentlich um Ihren Geschmack in puncto Literatur?" Ich schätzte sie als einen Menschen ein, der gerne las, und es interessierte mich wirklich.
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 04.09.2014 02:53(Pffft, mir ist halt nichts anderes eingefallen :p xDDD Vorschläge für Gesprächsthemen werden aber sehr gerne angenommen :'D)
Im Gegensatz zu Mrs Rosefield sah ich Essen durchaus als einen angenehmen Aspekt am Leben an. Natürlich war ich nicht essgestört oder so, aber ich tat es schon gerne. Außerdem brauchte ich als großer, muskulöser Mann täglich einige Kalorien, also warum die nicht zu mir nehmen, wie es auch für mich angenehm war. Allerdings wog sie vielleicht... dreiviertel von mir? Wenn es hochkam.
Deshalb hätte ich eigentlich nicht überrascht sein sollen von ihrer Antwort, sie wisse nicht, was sie gerne esse, wie ich bei längerem Nachdenken feststellte. Doch ich fand es zumindest... außergewöhnlich und musste ebenfalls ein bisschen über diese Antwort grinsen, allerdings keineswegs spöttisch. Im Gegenteil, die Art, wie sie das sagte - umgangssprachliche Worte benutzend und danach über sich selbst lachend - war genau das, was ich unter 'entspannt' verstand. Reisgerichte waren ja ein sehr breites Feld, doch auf diesen Zusatz kam es ja nun eigentlich gar nicht mehr an.
Bevor ich auf die Rückfrage antworten konnte kam auch schon der Kellner, wir nahmen wir beide unsere Karten entgegen und da er auf unsere Getränkebestellungen zu warten schien, gab ich die stille Bezeugung der Höflichkeit mit einem "Ladies first" zurück.