Muggelrestaurant in London
1 | 2 | 3 | » | Letzte
[ Nach unten | Zum letzten Beitrag | Thema abonnieren | Neueste Beiträge zuerst ]
Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 04.09.2014 00:13Bereits zwanzig Minuten zu früh stand ich vor dem Restaurant, in dem ich mich mit Mrs Rosefield verabredet hatte, da ich der Überzeugung war, dies sei etwas anderes als ein nüchterner Geschäftstermin. Dieses Mal wollte ich vor ihr hier sein, um sie in Empfang zu nehmen, wollte alles perfekt machen. Auch so war ich schon nervös genug.
Wenigstens die Frage nach der passenden Abendgarderobe hatte sich als recht einfach zu beantworten herausgestellt: Da wir in ein Muggelrestaurant gingen, und das am Abend, trug ich einen klassischen, für diese Gelegenheit angemessenen Anzug. Allerdings war ich gespannt, was meine Verabredung tragen würde. Nicht, dass ihr Äußerliches Kriterium Nummer eins für mich wäre, aber es war nunmal ein Fakt, dass sie außergewöhnlich hübsch war, besonders für ihr Alter würde ich sie gar als schön bezeichnen. Und dieses Kleid, dass sie im Büro getragen hatte, als wir uns für diesen Abend verabredet hatten, hatte meine bisherigen Fantasien nur bestätigt...
Doch besonders freute ich mich darauf, mit ihr zu sprechen, wenn das auch gleichzeitig der höchste Nervositätsfaktor für mich war. Es war ein erstes Date, also waren keine allzu privaten Fragen erlaubt, aber Privatere als im Büro eines Staatsoberhauptes. Ich musste also die richtige Balance finden, auch zu den Erzählungen von mir selbst - wobei Mrs Rosefield bestimmt genau die richtigen Dinge sagen würde. Immerhin war sie perfekt in lockerem Smalltalk, wenn auch so verschlossen, wenn es um sie selbst ging, aber das war ja eine Sache des Vertrauens...
Re: Muggelrestaurant in London
von IsobelRosefield am 04.09.2014 00:42Nachdem ich mich zu Hause gefühlte 1000 Mal umgezogen hatte und knapp vor einem Nervenzusammenbruch war, hatte ich es doch geschafft, mich für ein Outfit zu entscheiden und auf die Minute pünktlich vor dem Restaurant zu erscheinen. Ich trug ein schwarzes, knielanges Kleid mit einem blauen Taillengürtel und unauffälligen, schwarzen Pumps. Ewig hatte ich mit mir gerungen, ob ich ein Kleid mit Ausschnitt anziehen sollte oder nicht - immerhin weigerte ich mich bei der Arbeit beharrlich, etwas in diese Richtung anzudeuten und würde es auch für das erste Date etwas zu unangemessen finden.
Erstes Date, schon allein bei dem Gedanken daran wurde mir etwas übel; immerhin hatte ich so etwas noch nie wirklich erlebt. Wie dem auch sei, ich hatte mich schlussendlich für einen Mittelweg entschieden, bei welchem ein schmaler, oberer Teil meiner Brust aufgrund durchsichtigen Stoffes sichtbar war - einen "richtigen" Ausschnitt konnte man es also wirklich nicht nennen. Meine Haar trug ich, anders als bei der Arbeit nicht hochgesteckt, sondern offen und leicht gewellt und mein Make Up war wie immer dezent und so gut wie nicht vorhanden.
Als Tasche hatte ich eine kleine und handliche Clutch gewählt - natürlich ebenfalls in schwarz und mit einem unaufspürbaren Ausdehnungszauber belegt, sodas mein Zauberstab und andere Dinge leicht zu verstauen waren.
So ausstaffiert kam ich beim Restaurant an und musste feststellen, dass Daniel bereits hier war; nicht dass es mich überraschte, an seine Pünktlichkeit hatte ich mich erfreulicherweise schon gewöhnen können. Nun kam der etwas schwierigere Teil: Wie zum Henker sollte ich ihn begrüßen? Einfach nur ein Händeschütteln? Das kam mir doch etwas komisch vor... Allerdings hatte ich vor dem alternativen Wangenküsschen oder einer Umarmung noch mehr Angst, also würde mir wohl nichts anderes übrig bleiben.
"Guten Abend", meinte ich freundlich als ich in Hörweite kam und konnte einen leichten sachlichen Unterton trotzdem nicht vermeiden - nach all den Jahren lies sich sowas nur schwer abschütteln. Mein Lächeln war aber wie zuvor im Büro warm und echt; er war einer der ersten Menschen, bei dem es mir zur Abwechslung mal nicht schwer fiel.
Als ich vor ihm stand, wurde mir zum ersten Mal richtig bewusst, wie groß er eigentlich war - ein gutes Stück größer als Finley, bei dem ich mir damals mit den Schuhen immer schwer getan hatte. Dieses Problem hatte ich bei Daniel nicht - auch mit hochhackigen Schuhen war er immer noch einen guten Kopf größer als ich.
(falls es jemanden interessiert x'D)
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 04.09.2014 01:13(miiiich xDD)
Ich sah sie schon von Weitem - so oft hatte ich ihr Gesicht inzwischen auf irgendwelchen Bildern im Tagespropheten gesehen und in letzter Zeit immer länger bei ihnen verharrt, so oft hatte ich von ihr geträumt, so oft hatte ich einfach nur die Augen geschlossen und war prompt mit diesen Gesichtszügen und diesen perfekten Proportionen konfrontiert worden. Denn die Proportionen waren auch heute wieder ersichtlich, zu meiner Freude trug sie auch heute wieder ein figurbetontes Kleid - und Teile ihrer Figur konnte man sogar, leicht versteckt unter einem durchsichtigen Stück Stoff, sehen.
Ich musste mich erneut vom Starren zurückhalten und ließ meinen Blick zu diesem Zweck noch ein bisschen weiter nach oben wandern, wo es nicht weniger zu sehen gab, wenn mir der Anblick auch weitestgehend bekannt war. Natürlich fiel mir sofort auf, dass ihre Haare nicht so streng hochgesteckt waren wie sonst, was mir gut gefiel. Es gab ihr etwas Weiches. Hoffentlich war sie bereit, die Professionalität auch in ihrem Verhalten in eine solche Weiblichkeit zu tauschen, was natürlich keineswegs diskriminierend gemeint war. Weiblich zu sein hieß ja nicht, sich von all seinen Wertvorstellungen loszusagen oder sich unterzuordnen, wem auch immer.
Beim Anblick der kleinen Tasche war ich froh über meine Wahl des Muggelrestaurants, denn ich konnte mir ungefähr denken, was dort unter anderem verstaut war - die Innentasche meines Sakkos war mit einem ähnlichen Zauber belegt, denn mein Zauberstab gehörte einfach zu mir, ebenso wie der ihre zu Mrs Rosefield. Das war einfach ein Gegenstand, den man als Hexe oder Zauberer nicht gerne aus der Hand legte, und genau darum ging es: als Hexe oder Zauberer. Denn ich hatte von Anfang an nicht gewollt, dass wir, oder vor allem Mrs Rosefield, nicht ständig als das erkannt wurden, was wir waren. Es war einfach so, dass ich es mir wenig romantisch vorstellte, wenn ständig irgendwelche Magier und Magierinnen ihre Ministerin anstarrten. In diesem Fall könnte ich deren Hemmungen nämlich wirklich verstehen, und unter Muggeln war es viel unwahrscheinlicher, dass er eintrat.
Als sie bei mir ankam, breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus, welches nicht weniger warm war als ihres. Die letzten Schritte ging ich ihr entgegen und erwiderte ihre Begrüßung ausgesprochen freundlich: "Guten Abend. Darf ich bitten?" Im Zuge der letzten Frage bot ich ihr meinen Arm an, etwas, das sie schon einmal angenommen hatte, trotzdem es so unglücklich geendet hatte. Aber wir hatten ja inzwischen geklärt, wie wir zukünftig mit so etwas umgehen würden und außerdem würde fehlender Körperkontakt, wobei dieser ja wirklich nur in sehr geringer Form stattfand, auch keinen Unterschied mehr machen, wenn man uns hier erblickte. Außerdem umgingen wir auf diese Art und Weise eine peinliche Begrüßungsgeste - eine demonstrative Umarmung und Küsschen in die Luft hatte ich schon immer etwas affig gefunden. In etwas privaterer Atmosphäre umarmen, ja, aber Küsschen rechts, Küsschen links, nein.
Re: Muggelrestaurant in London
von IsobelRosefield am 04.09.2014 01:46Wie gewohnt erwiederte er mein Lächeln natürlich sofort, was wiederum seine Augen zum Strahlen brachten. Sie waren mir schon einige Male aufgefallen, aber heute verschlug mir dieses Babyblau wirklich den Atem. Irgendetwas musste tatsächlich falsch sein mit mir, wenn ich schon von Augen schwärmte; vermutlich eine Überdosis Hormone.
Er erwiederte meine Begrüßung und ersparte uns durch seinen anbietenden Arm die peinliche Situation des Händeschüttelns oder ähnlichem. Es war wirklich angenehm, wenn man mal nicht selbst an alles denken musste.
Ich hakte mich also bei ihm unter wie damals im Park, jedoch immer noch peinlich darauf bedacht nicht mehr Körperkontakt zuzulassen, als zwingend notwendig. So gingen wir zusammen ins Restaurant, wo wir natürlich sogleich begrüßt und zu einem Tisch geleitet wurden, bei welchem wir uns niederließen.
Während dieser kurzen Zeit ging ich im Kopf alle möglichen Themen durch, mit welchen ich unser Gespräch starten konnte, aber keines schien sich wirklich zu eignen. Verdammt. Ich hätte mir mal darüber mehr Gedanken machen sollen, als um das dämliche Outfit. Leider war ich es überhaupt nicht gewohnt, sprachlos zu sein, weshalb ich gar nicht auf die Idee gekommen war, mir irgendwas im Vorraus einfallen zu lassen. Ich bereute es gerade zutiefst.
Natürlich lies ich von meiner Unsicherheit nichts nach außen durchdringen, wenigstens soviel Selbstbeherrschung hatte ich noch. Mein Lächeln blieb standhaft und echt und nachdem wir uns gesetzt hatten, beschloss ich, mit dem erstebesten Thema zu beginnen, das mir einfiel. Einfach zu warten, bis er mit einem Konversationsstarter kam, kam für mich natürlich erst gar nicht in Frage - immerhin war das der Beginn vom Ende, wenn man anfing auf andere zu vertrauen.
"Kommen Sie oft hierher?", fragte ich deshalb und behielt meinen freundlichen, aber leicht sachlichen Ton von der Begrüßung bei. Die Frage war natürlich absolut klischeehaft und wurde in diesen Räumen sicherlich schon tausende Male wiederholt, aber was soll's?
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 04.09.2014 02:10Natürlich spürte ich, dass sie ihren Körper immer noch so weit wie möglich von dem meinen fernhielt, ich war ja nicht blöd. So etwas merkte man einfach und zugegebenermaßen war ich deshalb ein wenig traurig, wenn es mich auch viel eher nachdenklich stimmte, immerhin wäre es kindisch, bei ihr anzunehmen, das bedeute, sie möge mich nicht oder Ähnliches. Erstens wären wir dann wohl kaum hier und zweitens war es ja nicht gerade so, dass sie sich jedem an den Hals schmiss. Vielmehr kam es mir vor, als hielte sie irgendetwas davon ab, Nähe zuzulassen, sei es physisch oder psychisch. Irgendetwas, dass ich schon häufiger in der Luft hängen zu spüren geglaubt hatte, als ich mit ihr zusammen war. Vermutlich musste ich nur ein wenig geduldig sein, bis sie größereres Vertrauen zu mir aufbaute.
Sobald wir uns gesetzt hatten, beide immernoch lächelnd, was ich sehr schön fand, fing sie auch schon an zu reden, was haargenau meine Erwartungen erfüllte. So hatte ich sie bisher kennenlernen dürfen: als eine selbstbestimmte Frau, die immer ein paar passende Worte auf den Lippen hatte und gerne die Kontrolle über sich und die Situation behielt. Doch ich hätte den sachlichen Unterton nicht gebraucht, um festzustellen, dass sie in einer Art Geschäftsmechanismus zu stecken schien, obwohl sie sich auch ehrlich zu freuen schien. Ich glaubte, darin erneut diese Hemmungen erkennen zu können, für die es einen Grund geben musste. Anscheinend versuchte sie, immer und überall perfekt zu sein, dabei waren es die kleinen Schwächen, die einen Menschen erst so richtig liebenswert und individuell machten. Nicht, dass sie nicht liebenswertig und individuell genug wäre, aber es wäre für sie sicher auch schön, sich einfach mal zu entspannen.
"Hin und wieder einmal mit ein paar Freunden", antwortete ich freundlich auf ihre Frage. Das entsprach der Wahrheit, auch der Anführer der BFA konnte sich in einem Muggelrestaurant besser entspannen als in einem für Magier. Wenn ich mitbekam, wie oft mein bester Freund privat ins Geschäftliche hineingezogen wurde, war ich sehr oft froh, dass ich nicht der offizielle Anführer unserer Partei war. "Wir wählen diesen Ort, weil hier für jeden Geschmack etwas dabei ist, daher fand ich es auch für heute abend angemessen. Was ist eigentlich Ihr Lieblingsessen?" Die Frage erschien mir durchaus berechtigt, denn ich hatte sie bisher erst einmal essen sehen, woraus ich unmöglich auf ihre kulinarischen Vorlieben schließen konnte. Angesichts ihrer Figur nahm ich allerdings nicht an, dass diese allzu üppig waren.
Re: Muggelrestaurant in London
von IsobelRosefield am 04.09.2014 02:28(Lieblingsessen?! Ernsthaft? :'DDD Das kann ja noch was werden xD)
Während er mir antwortete, hörte ich ihm wie üblich aufmerksam zu und lies ab und an meinen Blick schweifen. Es wäre ja auch ein wenig krank gewesen, wenn ich ihn die ganze Zeit nur anstarren würde... Obwohl der Gedanke eigentlich recht verlockend war. Das Restaurant war, wie ich feststellen musste, wirklich gut gewählt. Klein und intim, aber nicht so sehr, dass es kitschig oder übertrieben wirkte; es hatte was familiäres und man fühlte sich einfach zu Hause. Es passte perfekt zu ihm.
Als er mich dann fragte, was mein Lieblingsessen sei, geriet ich doch kurz ins Stocken. In meinen ganzen 42 Jahre, die ich nun schon auf der Erde verweilte, hatte mich das doch noch niemand gefragt und ich hatte ehrlich gesagt auch noch nie darüber nachgedacht. Klar, Essen war schön und gut, aber es gab halt doch wichtigere Dinge im Leben, als sich mit so was aufzuhalten. Generell war ich bei solchen Dingen recht praktisch veranlagt und nahm gerade mal das zu mir, das mein Körper benötigte.
"Keine Ahnung", erwiederte ich deshalb wahrheitsgemäß und musste doch ein wenig über mich selbst schmunzeln. Immerhin wusste ich, wie komisch das sicher auf andere wirkte, wenn man eine solch einfache Frage nicht beantworten konnte. "Aber ich denke, ich mag Reisgerichte sehr gern", schloss ich schulterzuckend. "Was ist denn Ihr Lieblingsgericht?", stellte ich dann die Gegenfrage, während der Kellner kam, uns die Karten überreichten und unsere Getränkebestellung aufnahm.
Da ich ihm gerade die Frage gestellt hatte, wartete ich höflicherweise ab, bis er den ersten Zug tat.
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 04.09.2014 02:53(Pffft, mir ist halt nichts anderes eingefallen :p xDDD Vorschläge für Gesprächsthemen werden aber sehr gerne angenommen :'D)
Im Gegensatz zu Mrs Rosefield sah ich Essen durchaus als einen angenehmen Aspekt am Leben an. Natürlich war ich nicht essgestört oder so, aber ich tat es schon gerne. Außerdem brauchte ich als großer, muskulöser Mann täglich einige Kalorien, also warum die nicht zu mir nehmen, wie es auch für mich angenehm war. Allerdings wog sie vielleicht... dreiviertel von mir? Wenn es hochkam.
Deshalb hätte ich eigentlich nicht überrascht sein sollen von ihrer Antwort, sie wisse nicht, was sie gerne esse, wie ich bei längerem Nachdenken feststellte. Doch ich fand es zumindest... außergewöhnlich und musste ebenfalls ein bisschen über diese Antwort grinsen, allerdings keineswegs spöttisch. Im Gegenteil, die Art, wie sie das sagte - umgangssprachliche Worte benutzend und danach über sich selbst lachend - war genau das, was ich unter 'entspannt' verstand. Reisgerichte waren ja ein sehr breites Feld, doch auf diesen Zusatz kam es ja nun eigentlich gar nicht mehr an.
Bevor ich auf die Rückfrage antworten konnte kam auch schon der Kellner, wir nahmen wir beide unsere Karten entgegen und da er auf unsere Getränkebestellungen zu warten schien, gab ich die stille Bezeugung der Höflichkeit mit einem "Ladies first" zurück.
Re: Muggelrestaurant in London
von IsobelRosefield am 04.09.2014 03:07(Tut mir leid, um drei Uhr morgens fällt meinem Hirn auch nichts besseres ein x'D Aber ich bin immer noch nicht müde.. Ich will, dass sie sich endlich küssen x'D *-* Und zusammenkommen und babys haben und heiraten.. und nicht über Essen schwafeln xD)
Die Reaktion zu meinem Eingeständniss war in etwa, wie ich sie erwartet hatte. Sein ansteckendes Grinsen beruhigte meine Nerven und langsam fühlte ich mich wirklich wohl. Nicht dass ich mich zuvor unwohl gefühlt hatte - es braucht einfach eine gewisse Zeit, bis man sich bei jemanden komfortabel fühlt. Dass meine Wortwahl umgangssprachlicher ausfiel als sonst, fiel mir zwar am Rande auf, war aber eigentlich auch beabsichtigt - immerhin konnte sogar ich zwischen Geschäft und Freizeit unterscheiden.
Bei seinem Ladies first musste ich wieder kurz lächeln und wandte mich dann an den Kellner, bei welchem ich einen Rotwein bestellte. Anschließend wartete ich darauf, dass auch er seine Bestellung aufgab und sich wieder unserem Gespräch widmete.
Re: Muggelrestaurant in London
von DanielHomesworth am 04.09.2014 03:34(Jaaa, und in der Zwischenzeit müssen sie mal zum Du übergehen - nicht dass irgendwann noch kommt "Ich liebe Sie. Wollen Sie mich heiraten?" xDDD)
Ich beobachtete sie die ganze Zeit leicht aus dem Augenwinkel - nicht so, dass sie sich belästigt fühlen könnte natürlich - und registrierte zufrieden, dass sie immer entspannter aussah, bevor ich ihrem Beispiel bei der Bestellung einfach folgte. Dann wandte ich mich wieder voll und ganz Mrs Rosefield zu.
"Um auf Ihre vorherige Frage zurückzukommen - ich esse das meiste gerne, was aus dem Meer kommt." Das stimmte bei mir schon seit Ewigkeiten und lag vielleicht daran, dass es in meinem Elternhaus schon immer viel Fisch gegeben hatte, besonders freitags hatte meine Mutter immer darauf verzichtet, Fleisch zuzubereiten. Wie man vielleicht daran sehen konnte, dass meine Mutter es war, die kochte, waren meine Eltern ein bisschen konservativ, was aber nicht meiner gesellschaftlichen Orientierung entsprach. Ich ließ die beiden gewähren, denn ich konnte sowieso nichts daran ändern, aber ich hatte immer ein offenes Ohr für modernere Konzepte gehabt. So war ich zum Beispiel auch, leider im Gegensatz zu meiner Familie, gegen die Diskriminierung Homosexueller.
Da ich das Thema für abgeschlossen hielt, tastete ich mich an das nächste heran - das erste, das ich mir im Vorraus zurecht gelegt hatte, denn ich hatte darüber nachgedacht, worüber wir sprechen könnten. "Wie steht es eigentlich um Ihren Geschmack in puncto Literatur?" Ich schätzte sie als einen Menschen ein, der gerne las, und es interessierte mich wirklich.
Re: Muggelrestaurant in London
von IsobelRosefield am 04.09.2014 03:47(AHAHAHHA :'DD Das kann ich mir aber glatt noch vorstellen xD Achja, wenn dann muss Daniel das mit dem Du ansprechen, Bella wirds sicher nicht tun xD)
Nachdem wir beide bestellt hatten, wandte er seine Aufmerksamkeit wieder mir zu, wobei ich ihm natürlich bei seiner Antwort aufmerksam zuhörte. Als einen Fischtypen hätte ich ihn zwar nicht engeschätzt, aber jetzt wo er es erwähnte, erschien es mir passend. Ich nickte als Zeichen, dass ich zuhörte und erwiederte nichts mehr darauf, da er gleich das nächste Thema anschnitt, worüber ich dankbar war. Denn so richtig hätte ich nicht gewusst, was ich auf seine Fischvorlieben hätte antworten können/sollen.
"Sehr breit gefächert würde ich sagen. Früher hatte ich viel mehr Gelegenheit, um die Klassiker der englischen und französischen Literatur durchzunehmen, heutzutage beschränkt es sich meist auf Wirtschafts- und Politikzeitungen, damit ich auf den neuesten Stand bleibe", erzählte ich ihm, wobei ich am Ende etwas resigniert klang. Natürlich liebte ich meine Arbeit und alles damit verbundene, aber ein oder zwei Dinge vermisste ich selbstverständlich, denen ich aufgrund des großen Zeitkonsums nicht mehr nachkommen konnte. Und dazu zählte vor allem das Lesen.
"Und wie steht es um Ihren?", fragte ich dann - nicht nur aus Höflichkeit, da es für mich wirklich ein interessantes Thema war.