Atrium

Re: Atrium

Nach diesem ..Zwischenfall.. bei Daniel waren schon einige Tage vergangen und ich hatte mich mehr oder weniger wieder erholt, sowohl psychisch als auch physisch. Ich hatte mir vorgenommen, nicht weiter über die Sache nachzudenken und erstmal mit Amanda darüber zu reden; immerhin kannte sie sich um einiges besser aus, was Beziehungen und Männer betraf. Leider war es leichter gesagt als getan und ich erwischte mich immer wieder dabei, wie meine Gedanken zu Daniel wanderten. Während ich ins Ministerium apparierte, zwang ich mich, sie beiseite zu schieben, um mich auf die Arbeit zu konzentrieren. Wenigstens das schaffte ich ohne größere Probleme. 
Ich durchquerte das Atrium und betrat den Aufzug, gemeinsam mit einer anderen Hexe, die wohl alle Hände voll damit zu tun hatte, um einen Papierstapel auf dem Arm zu tragen. Wieso nimmt sie nicht einfach einen einfachen Schwebezauber für den ganzen Kram?, schoss es mir durch den Kopf als ich sie kurz betrachtete. Egal, es war nicht meine Angelegenheit und solang sie ihre Arbeit gewissenhaft tat, würde ich mich auch da raushalten. Ich hatte wichtigeres zu tun, als mich mit einfachen Angestellten zu beschäftigen - was auch der Grund war, weshalb ich sie nicht grüßte.  

Re: Atrium

Ich erkannte Isobel Rosefield.  Sie war Zaubereiministerin. In Frankreich war man nie wirklich gut auf sie zu sprechen gewesen. Langsam bekam ich wirklich zu viel von dieser sie arbeitet, sie ist Auszubildene Nummer. Ich biss mir auf die Lippe und zog den Zauberstab. Ich murmelte leise Vingardium Leviosa, natürlich klang es bei mir ein wenig anders, anders betont. In Frankreich hatte man nie darauf geachtet was ich wie tat, alles was ich tat war richtig und alle hatten es genauso machen wollen wie ich. Ich hasste es mich daran zu erinnern. Als der Stapel endlich vor mir hin flatterte neben mir her und ich richtete mich endlich wieder auf. Strich mir die blonden Haare aus der Stirn und richtete die Vergissmich uniform. Ich war kurz davor Isobel zu erzählen was mein geliebter Vorgesetzter den ganzen Tag über tat. Ich biss die Zähne zusammen und warf die Haare über die Schulter als ich Isobel in den Aufzug vorließ.  Dann trat ich hinzu und mit einem schwung meines Zauberstabs folgte der Papierstapel mir und drückte dann auf den Knopf.  Dann sah ich Isobel an und nickte ihr zu. Jede bissige Bemerkung meines Chefs gegenüber lag mir auf der Zunge und ich hielt sie mühsam zurück.

   
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Re: Atrium

Als hätte die Hexe meine Gedanken gelesen, sagte sie einen kleinen Zauberspruch und lies die Blätter vor sich herschweben. Aufgrund ihres Akzents fiel es mir nicht schwer, sie sofort als Französin einzuordnen und aufgrund ihrer Unifom als Vergiss-Mich. Dass sie mich zuerst in den Aufzug lies, zeugte von Höflichkeit; dass sie "vergas" mich zu grüßen und lediglich nickte aber nicht. 
"Guten Tag", meinte ich deshalb höflich, aber recht kühl auf ihr Nicken zu ihr. Nicht etwa, weil ich freundlich sein wollte oder auf die Etikette achtete. Nein, ich tat es lediglich, um sie darauf aufmerksam zu machen, dass sie selbst es vergessen hatte.
Da sie denselben Stockwerkknopf gedrückt hatte, in den auch ich unterwegs war, ersparte ich mir das.
 

Re: Atrium

Ich sah erstaunt auf. Ich kannte es nicht, dass mich Höher Gestellte Zauberer beachteten. Ich hatte sie immer auf mich aufmerksam machen müssen. "Guten Tag." meinte ich höflich, aber zurückhaltend. Ich war mir nichtsicher, was sie von mir sollte, oder wie ich mich zu verhalten hatte. Für meine Verhältnisse hielt ich mich gut zurück. Immer öfter fiel ich zurück in die alte BarbieVii von früher. Höher gestellte hatten mich immer bemerken müssen. Egal was ich tun musste ich tat es. Der Aufstieg war alles worum es mir ging. Anscheinend schien sie nicht wirklich erfreut, dass ich sie nicht kannte. Wahrscheinlich erwartete sie, dass ich sie würdigte. "ENtschuldigt, ich war mit meinen Gedanken sehr weit weg." meinte ich und schlug die Augen nieder. Es war schwierig in England, die Sprache beherrschte ich so gut wie fließend allerdings waren mir die Sitten und Gebräuche komplett fremd, auch der Straßenverkehr und generell alles schein fremd. Wenn man mal bedachte wie klein der Unterschied eigentlich war, war das schon bedenklich. Wahrscheinlich hatte es auch etwas mit meiner kompletten Perönlichkeitsumstellung zu tun.

   
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Re: Atrium

Sie schien erstaunt zu sein, was mich wiederum ein bisschen überraschte -nicht dass es auf meiner Miene zu lesen war, ich sah neutral aus wie immer. Vielleicht war sie wirklich einfach viel zu eingeschüchtert gewesen, um zu grüßen. Es war nicht das erste Mal, dass mir sowas passierte. 
Als sie dann noch sagte, dass sie in Gedanke sehr weit weg gewesen war, konnte ich nicht umhin als kurz eine Braue zu heben. Es war nicht gerade förderlich so etwas zu sagen, während man auf der Arbeit war. Franzosen hatten wirklich eine ziemlich andere Lebenseinstellung! Ein Grund, weshalb ich lieber in den Norden nach Durmstrang ging als nach Beauxbatons.
"Das war nicht zu übersehen", meinte ich deshalb nur kühl. 

Re: Atrium

Ich wirkte wirklich ein wenig eingeschüchtert. Anscheinend hatte ich wieder was falsches gesagt. " Ich..ich.." verwirrt stotterte ich herum, bevor ich mir auf die Unterlippe biss. " Bei der ganzen Arbeit die ich noch zu tun habe." meinte ich dann kleinlaut aber nicht minder verbittert. Ich sah sie immer noch nicht an. Ich hasste es in einer Rolle zu stehen, die unterwürfig war, aber ich wollte diese Rolle. Zumindest der Intelligente Teil von mir wollte das. Der arrogannte Teil wollte immernoch von anderen gewürdigt und bewundert werden. Der Aufzug ruckelte ein wenig und ich lehnte mich an die Glauswand.

   
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Re: Atrium

Ihr Stottern war nicht zu überhören und ich fand es ein wenig erbärmlich. Natürlich stand ich über ihr, aber deshalb musste man nicht gleich seine Haltung verlieren. Ein bisschen Selbstbewusstsein würde ihr ganz gut tun...
"Sie sagen das so, als wäre es was Schlechtes. Seien Sie doch froh, dass Sie viel Arbeit haben und sich beweisen können", riet ich ihr mit meiner weiterhin kühl-neutralen Stimme, als ich ihre Verbitterung hörte. Meine Güte, die jungen Leute heutzutage wurden aber wirklich immer fauler. 

Re: Atrium

Ich richtete mich auf und meine Haltung straffte sich. "Es ist nicht so, dass ich es bereue zu arbeitern, eher dass ich es nicht gerade positiv finde, wenn ich die Arbeit von zwei Zauberern erarbeiten muss, obwohl ich noch in der Ausbildung stecke." mit mehr Nachdruck und wandte den Blick dann wieder ab. Hatte ich jetzt etwas falsches gesagt, aber ganz ehrlich eine ordentliche Standpauke von dieser Persönlichkeit von Frau würde meinem Chef wirklich mal gut tun. Nur wäre es besser, wenn sie nicht erwähnen würde, dass ich sie darauf hingewiesen hatte.

   
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Re: Atrium

Bei ihrer nächsten Aussage wurde ich doch etwas hellhörig. Es gab Menschen, denen es nichts ausmachte, mehr Arbeit zu erledigen, als erwartete wurde; ich selbst war ja der lebende Beweis dafür. Aber anderen die eigene Arbeit aufs Auge zu drücken, weil man selbst zu faul war - nein, das konnte ich gar nicht ab. 
Dass die Hexe mich anlog, bezweifelte ich; so verschreckt wie sie am Anfang wirkte, wäre sie nie in der Lage gewesen, mir was vorzumachen. "Wer ist denn ihr Ausbildender? Da ich sowieso gerade in Ihre Abteilung unterwegs bin, kann ich auch gleich mal die Angestellten unter die Lupe nehmen...", erwiederte ich und mein Tonfall wurde etwas wärmer, auch wenn er immer noch äußerst neutral blieb.

Re: Atrium

Sie schien mir zu glauben. Das ließ mein Selbstvertrauen noch ein wenig mehr wachsen und ich wagte es wieder sie anzusehen. "Mr. Coultner, Vergissmich-Zentrale." meinte ich ruhig und herausfordernd. Jetzt tat es gut etwas von der alten stärke zurückzubekommen. Ich musterte sie wieder. Sie konnte nicht viel älter sein als ich. Vielleicht 26 oder 28. Eigentlich war mir Arbeit ja recht. Solange es einen davon abhielt zu denken war es gut. Aber irgendwann schaltete sich auch mein Stolz ein. Ganz ehrlich solche ignoranten Idioten, die meinten weil sie die besten waren die anderen zu benutzen um. Müde strich ich mir eine Strähne aus der Stirn, schließlich hatte ich bis spät in die Nacht die Briefe von Mr Coultner zu beantworten und seine Tagesprotokolle zu fälschen.

   
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