Wohnzimmer

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IsobelRosef...
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Re: Wohnzimmer

von IsobelRosefield am 29.10.2014 16:31

Als er unsere Schulzeit erwähnte, blickte ich zu meiner Teetasse. Wegen der aktuellen Ereignisse um Louis hatte ich ganz darauf vergessen. Zumindest wenn es um fehlerhaftes Verhalten ging. Selbstverständlich wusste ich, welche Rolle er damals gespielt hatte - durch die widergegründete Partei war es nicht schwer gewesen es herauszufinden - aber ich hatte keine Ahnung, welches Bild er von mir in Erinnerung hatte. Er war zwar drei (oder vier?) Schulstufen unter mir gewesen, aber die GFT war damals nun wirklich keine unbekannte Gruppe; fragt sich nur, wie viel er von meinen Taten mitbekommen und/oder auf Gerüchte anderer gehört hat.
Besonders sein letzter Satz traf mich; er klang zwar eher bedrückt als anklagend, aber trozdem fühlte es sich wie ein ziemlicher Seitenhieb für mich an. Natürlich, die meisten meiner Taten wüde ich heute ebenfalls ziemlich kopfschüttelnd betrachten und als kindisch und unreif ansehen, aber es war ja nicht so, als ob die meisten Außenseiter keine Wahl hatten. Svenson z.B. hätte es bei mir gut haben können, aber sie hatte sich aus freien Stücken für ihre miese Schulzeit entschieden. Und auch die ganzen anderen Außenseiter hatte ich nie wirklich verstanden; wieso hätten sie nicht einfach eine Scheingruppe gründen können, um aus dem Angriffsradar der anderen zu kommen? Sie waren selbst Schuld...
"Ich denke, jeder hat in seiner Schulzeit Dinge getan, über die man heute anders denken würde...", meinte ich deshalb vorsichtig, da ich mir nicht sicher war, was ich sonst sagen sollte. Es fühlte sich einfach seltsam an, dass er sich schlecht fühlte aufgrund von Dinge, die er nicht getan hatte, während ich hier saß und so gut wie kein Mitleid für all meine ehemaligen Mobbingopfer empfand. Nicht, dass ich meine Taten gutheißen würde, aber bereuen tat ich sie auch nicht. Es war eine anderen Zeit gewesen, es hatte Hierarchie geherrscht und ich hatte mich als Königin behaupten können. Wer weiß, ob ich es im Ministerium so schnell geschafft hätte ohne meine Beziehungen.
Als ich wieder kurz zu ihm blickte, sah es so aus, als ob er noch etwas sagen wolle, es sich dann aber anders überlegte. Vielleicht wollte er zur Gegenfrage ansetzen, ich wusste es nicht, aber ich war froh, dass er es bleiben ließ. Ich hatte keinen Schimmer, wie ich ihm das alles erklären sollte...

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DanielHomes...

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Re: Wohnzimmer

von DanielHomesworth am 30.10.2014 16:25

Natürlich fiel mir sofort auf, dass sich Isobel nicht mehr ganz so wohl in ihrer Haut zu fühlen schien. Oh nein, was hatte ich denn jetzt wieder gesagt? Ich musste wirklich lernen, ein bisschen einfühlsamer zu werden. So schwer konnte das doch nicht sein... aber egal, jetzt war es schon aus meinem Mund gekommen. Nach kurzem Überlegen fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Sie dachte doch nicht etwa, ich hätte diesen fiesen Gerüchten über sie jemals Glauben geschenkt? Natürlich hatte ich sie gehört, wie vermutlich jeder andere auch, aber spätestens seit ich sie richtig hatte kennenlernen dürfen hielt ich diese Geschichten für Quatsch, den sich wahrscheinlich irgendwelche Konkurrenten von ihr hatten einfallen lassen. Denn, obwohl ich sie aus politischen Gründen vielleicht nicht selbst wählen würde, hielt ich Isobel für ausgesprochen vernünftig und sehr menschlich.
"Hey...", begann ich vorsichtig, "du glaubst doch nicht, ich hätte diesen Schwachsinn geglaubt, den ein paar Leute über dich erzählt haben?" Obwohl die Frage und der Tonfall, in dem ich sie stellte, eigentlich schon alles sagen sollten, verdeutlichte ich meine Ansicht noch ein wenig: "Ich meine, einigem hat man ja schon fast angehört, dass es an den Haaren herbeigezogen war... die Sache mit dem Gift zum Beispiel. Da hat sich wohl jemand ein bisschen zu sehr von den Death Angels inspirieren lassen."




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IsobelRosef...
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Re: Wohnzimmer

von IsobelRosefield am 30.10.2014 17:50

Auch als er weitersprach, behielt ich meine Blick auf der Tasse - ich konnte einfach nicht glauben, wie naiv er war; natürlich war es auf eine gewisse Art und Weise wirklich süß. Nur würde er höchstwahrscheinlich nicht mehr lange so positiv über mich denken, zumindest wenn ich ihm die Wahrheit sagen würde. Und das war vermutlich unausweichlich, wenn unsere weitere Beziehung nicht auf Lügen aufbauen sollte...
"Nun ja..", begann ich nun meinerseits vorsichtig zu sprechen, "Ich hatte in meiner Schulzeit sehr radikale Ansichten und setzte diese auch durch...", versuchte ich es ihm beizubringen, ohne gleich mit der Tür ins Haus zu fallen und ihm zu sagen, was für eine selbstgefällige B*tch ich gewesen war.
"Vermutlich entsprach nicht alles der Wahrheit was du gehört hast, aber der Großteil wahrscheinlich schon...", fuhr ich fort, "auch die Sache mit dem Gift", schloss ich beschämt mein Geständnis. Diese Aktion war wirklich kindisch gewesen und auch wenn Svenson es nicht anders verdient hatte, hätte ich es vermutlich besser regeln können. Vor allem die Dinge laut auszusprechen und das vor Daniel, machte es alles nur schlimmer... 

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DanielHomes...

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Re: Wohnzimmer

von DanielHomesworth am 02.11.2014 12:54

Im ersten Moment war ich wirklich geschockt. Ich konnte gar nicht verstehen, was ich da gehört hatte. Das stimmte? Heiliger Gott. Mein Mund klappte leicht auf, als der Prozess des Verstehens in meinem Gehirn langsam voranschritt. Sie hatte es wirklich getan. Sie hatte ein Mädchen vergiftet. Ein Mädchen, das ich zwar nicht gemocht, aber gekannt hatte. Und das nie etwas gesagt hatte... aus... Angst?! Das hätte ich wirklich niemals, niemals erwartet. Es ergab überhaupt keinen Sinn... Für einen Moment fiel ich wirklich aus allen Wolken. War geradezu enttäuscht. Und verständnislos. Irgendwann schloss ich meinen Mund wieder und schluckte hart.
"Aber... warum?", wollte ich wissen. Meine Stimme klang traurig und ansonsten... leer, war wohl das beste Wort dafür. Gleichzeitig klammerte ich mich an einen irrwitzigen Funken Hoffnung. Vielleicht hatte sie einen Grund gehabt, hatte sich nur gewehrt, immerhin hätte Leonora doch sonst irgendetwas gesagt, irgendwem. Ich glaubte an das System, war vollkommen überzeugt davon, dass es gereicht hätte, um Isobel der Schule zu verweisen. Es sei denn eben, das sogenannte Opfer war selbst nicht ganz so unschuldig, wie die Gerüchte es hingestellt hatten! Es waren ziemlich verzweifelte Gedanken, aber sie waren da. Ich konnte meine Illusion einfach nicht loslassen...




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Re: Wohnzimmer

von IsobelRosefield am 02.11.2014 23:26

Ich sah nicht zu ihm, als er meine Antwort langsam verdaute - ich konnte seine Enttäuschung auch so spüren. Als er mich schließlich fragte, weshalb, konnte ich nicht anders als kurz zu seufzen. Warum? Ja, warum taten Jugendliche die seltsamen und verrückten Dinge, die sie nunmal anstellten? Warum, warum, warum?
Und meinte er nur die Sache mit dem Gift oder mein Verhalten generell? Wieso mussten wir nur auf das Thema zu sprechen kommen? Immerhin wusste ich selbst nicht, weshalb ich all diese Dinge getan hatte - ein Schulterzucken wäre wahrscheinlich dennoch ziemlich unangebracht...
"Ich konnte sie nicht ausstehen und außerdem hatte sie meinen Stolz verletzt", erwiderte ich deshalb einfach so, wie mein 16-jähirges Ich geantwortet hätte. "Und die meisten anderen waren einfach im Weg", fügte ich noch hinzu und klang in meinem nun etwas kälteren und herablassenderen Tonfall wirklich wie mein früheres Ich.  
Mit meinen Händen umklammerte ich immer noch die Teetasse, deren Inhalt inzwischen längst kalt geworden war - ich konnte Daniel immer noch nicht in die Augen sehen; einfach weil ich mich schämte. Wieso mussten wir auch genau diesen Aspekt unserer Vergangenheit beleuchten? Ich hatte keine Lust, das alles nochmal zu erleben. Immerhin hatte ich mich geändert, auch wenn es ungefähr zwei Jahrzehnte gedauert hatte...
Vermutlich sollte ich das Daniel auch nochmal sagen, für den unwahrscheinlichen Fall, dass er es nicht bemerkt hatte (ich bezweifelte, dass mein letzter Satz und deren Tonfall ihn davon überzeugten), aber ich brachte einfach nichts mehr über meine Lippen.  

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Re: Wohnzimmer

von DanielHomesworth am 10.11.2014 18:14

Isobels Tonfall, gerade beim zweiten Satz, schockte mich fast noch mehr als ihre Worte an sich, die natürlich auch schon schlimm genug waren, denn "sie hat meinen Stolz verletzt" klang nun nicht gerade nach irgendwelchen schwerwiegenden Verbrechen. Doch diese unglaubliche Kälte in Isobels Stimme... ich konnte sie kaum ansehen. Als ich es letztendlich doch tat, eine Spur dieses schmerzhaften Schockes in den Augen, war ich beschämend überrascht, dass mich keine zwei eiskalten Augen herausfordernd ansahen. Denn stattdessen erblickte ich weiß hervorstehende Fingerknöchel.
So schrecklich diese Enthüllung war, das war doch wohl ein eindeutiges Zeichen.. ein bisschen Hoffnung wuchs wieder in mir heran, vor allem, da sich selbst jetzt, wo ich gerade wirklich nicht angetan von Isobel war, bei ihrem Anblick zärtliche Gefühle regten. "Aber jetzt...", setzte ich tapfer an. "Inzwischen bereust du das Ganze? Und möchtest es wieder in Ordnung bringen?"




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Re: Wohnzimmer

von IsobelRosefield am 11.11.2014 20:25

Wie erwartet entstand eine kurze Pause, wo ich mir sicher war, dass er gerade überlegte, wie er mich wohl am besten los werden könnte. Ich bezweifelte, dass er meine Vergangenheit mit seine Prinzipien jemals akzeptieren würde; umso mehr überraschte mich dann sein nächster Satz - obwohl ich vermutlich nicht überrascht sein sollte, da er ja stets an das Gute in Menschen glaubte. Was es aber nur umso schlimmer machte, denn wirklich bereuen tat ich es nicht. Es war nunmal geschehen und ich akzeptierte es als Teil meiner Vergangenheit. Und etwas wieder in Ordnung bringen? Das glaubte er doch selbst nicht.. was sollte ich denn in Ordnung bringen?
"Inzwischen würde ich mit derartigen Dingen natürlich anders umgehen und nicht auf so kindische Mittel zurückgreifen...", fing ich an, wobei ich mein "Bedauern" bewusst nicht erwähnte. "Aber es ist nunmal passiert und auch wenn es nicht geändert werden kann, kann ich damit leben", schloss ich meinen Satz, wobei er seltsamerweise ein kleines Fragezeichen in der Luft hinterlies. Ich konnte damit leben, keine Frage; aber konnte er es ebenfalls? Selbst wenn ich nicht bereit war, meine Vergangheit wieder neu aufzurollen und Buße zu tun? Was in meinen Augen wirklich mehr als lächerlich war - Svenson z.B. würde mir sowieso nicht glauben...
 

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