Wohnzimmer
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Re: Wohnzimmer
von IsobelRosefield am 16.07.2014 10:19(Ich hab tatsächlich was zum Tun, also kann es sein, dass ich länger zum Antworten brauche -auch wenn ich bin^^)
"Okey-Dokey!", rief ich ihm grinsend zu und wartete geduldig vor dem Haus... Lief doch alles wie geschmiert!
Es dauerte auch nicht lange und Daniel kam aus dem Haus getreten und führte mich ins Wohnzimmer. Normalerweise unterzog ich die meisten Wohnungen einer gründlichen Inspektion, um mehr über deren Besitzer rauszufinden, aber zurzeit hatte ich wirklich keinen Kopf für so etwas. Ich bemerkte nur am Rande, dass es recht klein und gemütlich war. Typisch Daniel eben.
Immer noch ziemlich aufgekratzt, lies ich mich auf ein Sofa vor einem kleinen Kamin fallen. "Nettes Haus", meinte ich und musste wieder lachen. Was tat ich hier? Es kam mir einfach alles viel zu surreal vor, um wirklich zu passieren. Naja, vielleicht war es ja auch ein Traum!
Re: Wohnzimmer
von DanielHomesworth am 16.07.2014 11:21Dieses Grinsen... es wäre schön, wenn sie es hin und wieder im nüchternen Zustand aufsetzen würde, zumindest privat, fand ich. Und ihre Ausdrucksweise war auch weniger gewählt, was mir aber eigentlich relativ gleich war. Vielleicht fand ich es sogar besser, wenn sie sich wie gewohnt artikulierte. Das, was sie sagte, war aber um einiges freier als sonst, was mir sehr gefiel. Und hieß es nicht, betrunken seien Menschen so, wie sie wirklich waren? Dann sollte Mrs Rosefield ihr wahres Ich jedenfalls ein bisschen öfter zeigen.
"Danke", reagierte ich reflexartig auf ihr Kompliment und musste mich erneut zusammenreißen, um ihrem Lachen nicht zu verfallen. Dann bugsierte ich sie sanft zum Sofa und ließ sie los, sobald sie saß - es schien ihr zwar nichts auszumachen, dass ich sie jetzt berührte, und ich verband definitiv auch nur positive Gefühle damit, aber ich war mir ziemlich sicher, dass das im nüchternen Zustand anders wäre. Und ich wollte keine betrunkene Frau ausnutzen. Deshalb setzte ich mich auch gegenüber und nicht neben sie, obwohl ich das nur zu gerne gemacht hätte.
"Was tun sie hier?", fragte ich nach kurzem Überlegen aus Interesse.
Re: Wohnzimmer
von IsobelRosefield am 16.07.2014 11:53Bei seiner Frage wurde ich ganz hibbelig. Mir wurde jetzt erst wirklich bewusst, dass wir ganz unter uns waren; kein einziges Augenpaar, das mich verurteilen könnte. Kurz war ich mir unsicher, aber das verflog schnell - jetzt war es ohnehin zu spät um einen Rückzieher zu machen!
"Ich mmh wollte mich nur, naja, entschuldigen...", fing ich an und merkte in meinem Zustand gar nicht, dass ich mir schon beim Sprechen schwer tat.
"Du weißt schon.. wegen vorhin...", fuhr ich fort und wollte auf die Situation nicht näher eingehen. Er wusste ohnehin, welche ich meinte. Dass ich ihn duzte, fiel mir nicht auf - ich sagte einfach das erste, das mir in den Sinn kam.
"Und außerdem kann ich Sie nicht leiden", platzte ich heraus und verfiel ich wieder in mein altes Muster, obwohl ich nicht mitbekam, wie wirr ich redete; für mich ergab alles einen perfekten Sinn. Ich konnte ihn wirklich nicht leiden, wie er so da saß und dabei gut aussah und ein gewisses Verlangen in mir weckte, das ich seit Jahren nicht mehr verspürt hatte. Ich hasste ihn wirklich dafür - er ruinierte meine ganze Karriere! Idiot.
Re: Wohnzimmer
von DanielHomesworth am 16.07.2014 12:09Es war wirklich sehr bedenklich, wie sehr sie bei ihrer Antwort lallte. Wie viel hatte sie getrunken? Das musste wirklich beängstigend viel gewesen sein, dachte ich unbehaglich. Morgen würde sie sicher einen ziemlichen Kater haben... und es war ein Werktag. Wie sollte ich das nur geradebiegen? Dass ich es irgendwie geradebiegen würde, war für mich keine Frage. Sie war vor meinem Haus erschienen und saß jetzt in meinem Wohnzimmer, also war ich jetzt für sie verantwortlich. Außerdem hielt ich sie für sehr fähig und wollte nicht, dass sie Probleme bekam... ja, ich war eindeutig immer noch verliebt in sie, selbst nach heute Nachmittag und der Zerstörung meines Fensters.
Und ja, ich wusste tatsächlich, welche Situation sie in ihrer überraschenden Entschuldigung meinte. Warum sprach sie die denn aus? Ich merkte, wie sich ein Gefühl der Hoffnung in mir breit machte... wie war das noch mit dem wirklichen Selbst? Vielleicht empfand sie ja doch etwas für mich... Nein, Stopp. Sie wollte sich nur entschuldigen, kein Liebesgeständnis machen. Und überhaupt wäre es in diesem Gemütszustand nicht wirklich ernst zu nehmen, ermahnte ich mich - als sie auch schon sagte, dass sie mich nicht leiden konnte. Jetzt war ich wirklich verwirrt und irgendwie gekränkt. Ich war schließlich auch nur ein Mensch.
"Und...ähm...darf ich fragen, warum?", wollte ich wissen. So viel zum Nichtausnutzen. Ich fühlte mich schlecht. "Sie müssen natürlich nicht antworten..."
Re: Wohnzimmer
von IsobelRosefield am 16.07.2014 14:53Im Gegensatz zu ihm machte ich mir weder Gedanken um morgen, noch um die Arbeit selbst oder sonst was in der Richtung. Momentan galt für mich nur die aktuelle Situation. Und die sah so aus, dass ich mich bei einem Mann zu Hause befand, stockbetrunken und voller widersprüchlicher Gefühle.
"Du weißt ganz genau, warum", erwiderte ich auf seine Frage hin und konnte nicht verhindern, dass es ein bisschen schmollend klang. ER kommt in mein Leben, stellt alles kopfüber und dann hat er noch die Frechheit zu fragen, warum ich ihn nicht leiden konnte. Dass ich wieder zum Du gewechselt war und meine Gebrabbel überhaupt keinen Sinn ergab, merkte ich nicht.
"Meine Karriere geht den Bach runter und das nur weil ich den ganzen Tag an dich", ich stockte ab, bevor ich sagen konnte "an dich denken muss". Nicht etwa, weil ich realisiert hatte, dass es eventuell ein schrecklicher Fehler sein konnte, sondern weil mein Magen sich seltsam zusammenzog.
"Oh-oh", murmelte ich nur, da ich mir denken konnte, was gleich folgen musste. "Wo ist dein Badezimmer?", fragte ich ihn, während meine Hand schon zu meinem Mund schnellte.
Re: Wohnzimmer
von DanielHomesworth am 16.07.2014 18:43Mrs Rosefields Tonfall war für mich noch einmal eine große Überraschung. Ich hätte sie nie im Leben als den Typ Frau angesehen, der schmollte. Aber vielleicht waren alle Frauen eigentlich so und versteckten das in nüchternem Zustand nur? Mit denen, die das nicht taten, hatte ich keine Erfahrung; ich ging ihnen aus dem Weg, weil sie meistens niemand waren, mit dem ich gerne zusammen war. Freundlich verhielt ich mich natürlich trotzdem, aber das machte die Tatsache, dass ich keine Ahnung hatte, was in dem Moment in einer Frau vorging, nicht besser.
Ganz abgesehen verwirrte mich der Inhalt von Mrs Rosefields Worten. Warum sollte sie mich nicht leiden können? Ich hatte ihr doch bis zu dem Spaziergang im Park keinen Grund dazu gegeben, oder? Und sie kam mir gerade eher so vor, als spräche sie von etwas anderem.
Ihr nächster Satz traf mich sehr. Ihre Karriere ging den Bach runter? Davon hatte ich aber überhaupt nichts mitbekommen. Und dann auch noch meinetwegen? Das konnte ich mir nun wirklich nicht erklären; immerhin hatte ich sie von der Unsinnigkeit eines Aufnahmeverfahrens überzeugt, oder etwa nicht...? Sie beendete die Aussage nicht, aber das war auch nicht nötig. Jeder Mensch mit ein bisschen Verstand konnte sie zu Ende bringen und ich besaß Verstand.
Mit offenem Mund saß ich da und vergaß vollkommen, in welcher Situation wir uns befanden. Mrs Rosefield hatte gerade gesagt, sie müsse den ganzen Tag an mich denken. Das konnte doch eigentlich nur eines heißen... aber warum zum Teufel hasste sie mich dann? Das ergab doch keinen Sinn! Es sei denn, es bedeutete wirklich, dass wir jemand anderem das Herz brächen, würden wir anfangen, uns zu treffen.
Ihr "Oh-oh" riss mich aus den Gedanken. Ein einziger Blick auf sie genügte, um zu wissen, was mit ihr los war und dass sie es nicht ins Badezimmer schaffen würde. "Warten Sie hier", sagte ich in einem so bestimmten Tonfall, dass ich ihn einer nüchternen Zaubereiministerin gegenüber nie benutzt hätte, sprang auf und rannte in die Küche, um eine Schüssel zu holen.
Re: Wohnzimmer
von IsobelRosefield am 16.07.2014 22:54Mein Magen rebellierte und ich versuchte eisern stark zu bleiben, bis Daniel zurückkehrte. Leider konnte ich den Würgereflex nicht mehr zurückhalten, sodass ich mich mitten auf seinem Teppich erbrach. Erschöpft lies ich mich neben dem Sofa zu Boden gleiten und holte zeitgleich meinen Zauberstab raus. Mit einem Schlenker und ein bisschen Konzentration lies ich die Sauerei verschwinden, ehe mein Gastgeber es ansehen musste. Wenigstens dazu war ich noch in der Lage.
Allerdings merkte ich nun endlich, wie müde ich eigentlich war. Der Tag heute war wirklich einer der anstrengensten, die ich je erlebt hatte - und das wollte was heißen!
Ich merkte schon fast nicht mehr, wie Daniel zurückkehrte, da ich schon längst ins Reich der Träume abgedriftet war. Um den morgigen Arbeitstag oder den Worten, die ich ihm gesagt hatte, hatte ich mir keine Gedanken mehr gemacht.
Re: Wohnzimmer
von DanielHomesworth am 17.07.2014 00:09Es dauerte leider etwas, bis ich in meiner Küche eine geeignete Schüssel aufgetrieben hatte, weshalb ich ein paar Minuten später als geplant in mein Wohnzimmer zurückeilte, in dem ich eine auf dem Boden liegende Isobel Rosefield vorfand. In einem ersten Schreckmoment befürchtete ich, sie sei vielleicht ins Koma gefallen oder ähnliches. Bei solchem Alkoholkonsum konnte man schließlich nie wissen! Dann allerdings bemerkte ich erleichtert, dass sie ruhig und gleichmäßig atmete. Da von Erbrochenem nichts zu sehen war, stellte ich die Schüssel kurzerhand auf dem Boden ab und ging zu ihr hin. Einen Moment lang verlor Ich mich in ihrem Anblick; sie sah wieder einmal wunderschön aus, wie sie so friedlich auf meinem Wohnzimmerteppich lag. Doch dann ließ ich sie auf das Sofa schweben. Natürlich hätte ich sie auch heben können, aber ich wollte sie erstens nicht aufwecken und zweitens nicht ohne ihre Erlaubnis berühren, so verführerisch es auch war. Meine Frage war schon ausnutzend genug gewesen, wie ich mir mit einem Anflug von schlechtem Gewissen ins Gedächtnis rief. Morgen war schon wieder eine Entschuldigung fällig, wie es aussah. Sobald sie lag, deckte Ich sie zu und Widerstand der Versuchung, ihr über die Wange zu streichen. Was sollte ich jetzt machen? Ich konnte wohl nicht einfach zurück in mein Bett gehen, denn ich konnte mir vorstellen, dass Mrs Rosefield ziemlich verwirrt und verkatert sein würde, wenn sie aufwachte. Ich könnte es ihr eigentlich nicht antun, sie dann allein zu lassen. Anscheinend müsste ich wohl oder übel im Wohnzimmer schlafen. Und wir beide konnten unmöglich Morgen arbeiten, wje Ich ihren Zustand einschätzte. Dich wie sollte ich das so einrichten, dass es weder auf sie noch auf mich ein schlechtes Licht warf? Nach einigem Überlegen schickte ich an den Schuldirektor von Hogwarts als auch an ihre Sekretärin einen Brief, in dem stand, dass wir nicht zur Arbeit kommen konnten, weil wir noch wichtige Absprachen miteinander tätigen mussten. Angesichts des derartigen politischen Geschehens sollte das einigermaßen authentisch sein. Langsam aber sicher wurde ich auch müde, zauberte mir noch eine Matratze, Kissen und Decke herbei, bevor ich ebenfalls einschlief.
Re: Wohnzimmer
von IsobelRosefield am 17.07.2014 08:46Nachdem ich einige Stunden lang tief und fest geschlafen hatte, wurde mein Schlaf etwas unruhig, bis ich schließlich aufwachte. In meinem Kopf bohrte ein Presslufthammer und ich bemerkte entsetzt, dass ich nicht in meinem Bett zu Hause, sondern am Teppichboden eines fremden Hauses lag.
Ich richtete mich auf und bereute es sofort, da ein Schwindelgefühl und Brechreiz einsetzten. Glücklicherweise konnte ich letzteren unterdrücken und ersparte mir so eine Wiederholung des gestrigen Abends.
Apropos gestriger Abend: Was zum Henker war da passiert? Wie bin ich hierher gelangt? Und wo war ich überhaupt? Da ich mit dem Rücken zum Sofa saß, konnte ich Daniel (noch) nicht erkennen, der immer noch friedlich schlummerte. Bruchstückhaft konnte ich mich noch daran erinnern, in eine Londoner Bar gegangen zu sein. Hatte ich etwa meine allerersten One-Night-Stand? Entsetzen machte sich in mir breit, bis ich bemerkte, dass ich ja noch alle Klamotten anhatte, was ansonsten sicher nicht der Fall wäre.
Behutsam und darauf bedacht, ja kein Geräusch zu machen, stand ich auf und blickte mich in dem Zimmer um. Dabei fiel mein Blick auf den schlafenden Daniel am Sofa. Ach du heilige Sche*ße! Bitte, bitte, bitte, sag dass das nicht wahr ist! Nach und nach kamen einige Erinnerungsfetzen von gestern Abend zurück und ich wäre am liebsten im Boden versunken. Wieso hatte ich mich so gehen lassen? Nie wieder Alkohol!, schwörte ich mir, während ich versuchte meine Klamotten und Haare mehr oder weniger wieder vorzeigbar zu machen. Ein Blick auf die Uhr hatte mir bestätigt, dass ich schon viel zu spät dran war und ich mir jetzt sowieso Zeit lassen konnte.